„Pique Dame“ in Salzburg : Die Zerstörung des Opernhelden
Von Jürgen Kesting, Salzburg
Lesezeit: 4 Min.
„Eine russische Carmen, aber prachtvoller!“ Darum hatte der Direktor der Kaiserlichen Theater in Sankt Petersburg 1889 Peter Tschaikowsky gebeten, der dann mit „Pique Dame“ den Wunsch nach einer russischen „Carmen“ versteckt erfüllte: durch die Chiffre der Karte, die den Tod bedeutet. Die dritte Opernpremiere des Salzburger Festspielsommers geriet zum Triumph für den Dirigenten Mariss Jansons an der Spitze der Wiener Philharmoniker. Eher gedämpft klang der Beifall für Regie-Altmeister Hans Neuenfels, der das gespenstische Stück nach Alexander Puschkins gleichnamiger Novelle als Collage von faszinierenden wie irritierenden Bildern als Traumwirklichkeit auf die Bühne brachte.
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