„Salome“ in Salzburg : Logik eines Albtraums
Von Jürgen Kesting
Lesezeit: 5 Min.
Regie als Kunst der Rätsel und des Schockierens: Die Oper „Salome“ von Richard Strauss ist nun, nach Luc Bondy 1992, zum zweiten Mal bei den Salzburger Festspielen inszeniert worden, diesmal von Romeo Castellucci. Was will uns der Spruch auf dem Vorhang – „Te saxa loquuntur“ – sagen? Warum sind die Arkaden der Felsenreitschule verschlossen? Ist es Blut, das von der spiegelglatten Bühne gewischt wird? Welche Leichen in Plastiksäcken werden wieder und wieder davongezogen? Warum ist das Gesicht des Hauptmanns Narraboth, der die Schönheit der Prinzessin anbetet, zur Hälfte rot geschminkt – wie das aller Figuren oder Lemuren am Hof des Herodes? Ein Register von Fragen und Irritationen.
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