Russische Opernrarität :
Eigentlich ist der Teufel ein melancholischer Menschenfreund

Von Josef Oehrlein
Lesezeit: 4 Min.
Der Dämon (Egils Silin, vorn) lässt sich vom Engel (Yuriy Mynenco) ansingen.
Kataloniens Kulturbetrieb bleibt von politischer Wirrnis unbeirrt: In Barcelona gelangt die russische Opernrarität „Der Dämon“ von Anton Rubinstein auf die Bühne.

Dieser Teufel hat es satt, die Erde terrorisieren zu müssen. Das Übel auf ihr zu verbreiten schafft ihm keine Freude mehr. Er trägt allerdings sehr irdische Züge und sehnt sich gar nach menschlicher Liebe. Mit seinen noch nicht versiegten magischen Fähigkeiten sorgt er dafür, dass der mit der schönen Fürstentochter Tamara verlobte Prinz Sinodal in einen Hinterhalt gerät, schwer verwundet wird und schließlich stirbt. Daraufhin geht die junge, attraktive Frau in ein Kloster, und genau dort will sich der Dämon, die göttliche Übermacht herausfordernd, ihrer bemächtigen, um Erlösung zu finden. Die Geschichte endet böse für ihn. Während Tamara ins Paradies eingeht, wird er zu ewiger Einsamkeit verdammt.

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