„Ring des Nibelungen“ in Wien :
Hoffnung kennt die Spaßgesellschaft nicht

Von Reinhard Kager
Lesezeit: 5 Min.
Rheintöchter in der Patsche: Mirella Hagen (Woglinde), Ann-Beth Solvang (Flosshilde), Raehann Bryce-Davis (Wellgunde, von links), hinten Alberich und Hagen
Ungewohnt kurz und lebendig: Das Theater an der Wien schrumpft den „Ring des Nibelungen“ von Richard Wagner von vier Teilen zur Trilogie und bilanziert am Ende dennoch groß.

Langsam nähert sich der gedrungene Mann dem knabenhaft wirkenden Helden. Fingert noch rasch an seiner langen Waffe, die er aus einem Baugerüst gerissen zu haben scheint: Keinen Speer, sondern ein schnödes Stahlrohr trägt der düstere Hagen, der sich hinter Siegfrieds Rücken duckt, um mit geballter Energie zum tödlichen Hieb auszuholen. Viermal schlägt er zu in der „Ring“-Trilogie des Theaters an der Wien, jedoch nicht unmittelbar nacheinander, sondern jeweils am Beginn der drei Abende und im Finale aus der „Götterdämmerung“.

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