Berliner Staatsoper : Das Geldausgeben hat sich gelohnt
Quietschvergnügt grinst die ferkelfarbene Fassade der Berliner Staatsoper Unter den Linden nun durch Wind und Wetter. Ob der koloristische Witz nicht doch zu schweinisch geraten sei, wird schon seit März auf diversen Foren im Internet diskutiert. Doch Experten versichern, dass der Anstrich historisch korrekt sei. Im Rokoko – Friedrich II. war ja ganz vernarrt in den galanten Flirt auf den Bildern von Antoine Watteau – machte man das so. Und irgendwie verträgt sich der kräftige Eisbeinton auch mit den Noten von Erbspüree und Sauerkraut auf den umgebenden Mauern. Zudem korrespondiert er geschwisterlich mit dem fast gleichfarbigen Zeughaus schräg gegenüber. Waffenarsenal und Oper – eine rosa Achse machtgeschützter Innerlichkeit, das ist recht friderizianisch und auch gut so.