Gounod-Oper in Leipzig :
Menschliche Dummheit, getarnt als Staatsräson

Von Eleonore Büning
Lesezeit: 4 Min.
So viele Perücken, Petticoats, Plastikschwerter und wogende Reifröcke gab es seit Jahrzehnten nicht.
140 Jahre war sie verschollen, jetzt erlebt sie ihre große Auferstehung: Anthony Pilavachi hat Charles Gounods Oper „Cinq-Mars“ in Leipzig in Szene gesetzt.

Im Leipziger Opernhaus ging es zu wie beim Karneval in Köln. Eine so bestürzend üppige Assemblage aus Tressen, Locken, Orden und Blingbling, so viele Perücken, Petticoats und Plastikschwerter, so viele Kniebundhosen, Spitzenkragen und wogende Reifröcke gab es seit Jahrzehnten auf keiner Opernbühne mehr zu sehen. Kein Kunstblut. Keine Nackedeis. Wir sind so was gar nicht mehr gewohnt. Welcher Regisseur traut sich das wieder? Und: Warum?

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