Vor allem das Residenzorchester, die Staatskapelle Dresden, unter Christian Thielemann wurde mit Standing Ovations bedacht. Zu Recht - lebte die Re-Kreation der einstigen Bühnenbilder von Günther Schneider-Siemssen doch vor allem vom musikalischen Gehalt. Thielemann stellte dabei als künstlerischer Leiter des Festivals vor allem die Textverständlichkeit in den Vordergrund und präsentierte die "Walküre" gleichsam als Kammerspiel, bei dem die Sänger gänzlich das Sagen hatten.

Im durchwegs für diese Konzeption disponierten Ensemble taten sich vor allem Anja Harteros als stimmlich wie interpretatorisch feinnervige Sieglinde und Vitalij Kowaljow als geschmeidiger Göttervater Wotan hervor. Am Ende gab es auch für die Regiearbeit von Vera Nemirova als Karajan-Erbin den erwarteten Applaus, auch wenn ihre Personenführung auf den gigantischen Bühnenkonstruktionen in der Zwischenwelt von Abstraktion und Naturalismus bisweilen statisch ausfiel.

Der künstlerische Leiter der Osterfestspiele, Christian Thielemann, dirigierte in der "Walküre" die Sächsische Staatskapelle Dresden, die seit 2013 das Residenzorchester ist. Neben der großen Opernproduktion gibt es im Jubiläumsjahr überdies eine Kammeroper, und zwar "Lohengrin" von Salvatore Sciarrino. Umfangreicher als gewohnt fällt auch das Konzertprogramm aus. So wird es neben drei Konzerten mit dem Residenzorchester noch zwei Sonderkonzerte mit den Wiener bzw. den Berliner Philharmonikern und das Konzert für Salzburg geben.