„Ich bin ganz begeistert und der Führer auch. Eine Neuentdeckung für uns beide“, so schrieb am 1. Februar 1939 Joseph Goebbels nach einem Berliner Staatsopernbesuch in seinem Tagebuch.
Die Rede war von der Ibsen-Vertonung „Peer Gynt“ des damals 37-jährigen, sich vehement dem NS-Regime andienenden Komponisten Werner Egk, die der Propagandaminister mit Hitler kurz nach der Uraufführung besucht hatte.
Mit seinem Lob der gelungenen Musiktheateradaption des ideologisch eigentlich vorbildlich passenden, 1867 uraufgeführten Henrik-Ibsen-Stoffs vom nordischen Faust freilich stand Goebbels ausnahmsweise einmal quer zur gleichgeschalteten Presse.
Die hatte den etwas über zwei Stunden dauernden Dreiakter ob seiner „Negermusik“ gescholten. Und nach anfänglichen Erfolgen verschwand das Werk schnell in der Versenkung.