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"Spamalot" im Landestheater: Wo die Kokosnüsse aufploppen

Das Salzburger Landestheater zeigt "Monty Python´s Spamalot", das Kultmusical nach dem gefledderten Kultfilm.

"Spamalot" im Landestheater: Wo die Kokosnüsse aufploppen
"Spamalot" im Landestheater: Wo die Kokosnüsse aufploppen
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"Spamalot" im Landestheater: Wo die Kokosnüsse aufploppen
"Spamalot" im Landestheater: Wo die Kokosnüsse aufploppen

Armer König Artus! Da reist er ohnedies schon mühselig durch sein mittelalterliches England, statt auf Pferden galoppiert er selbst zum Geklapper von zwei hohlen Kokosnüssen, und dann kennt ihn keiner. Unvorstellbar in Zeiten unserer sozialen Medien!

Und dann will er auch noch, was keine leichte Aufgabe ist, ein paar Ritter rekrutieren und eine Tafelrunde bilden. Aber kaum geht's ein wenig zur Sache, türmen die untapferen Helden auch schon und lassen ihren König allein. Dabei verlangt die Aufgabe beste ritterliche Tugenden: Finde den Gral!

Abenteuer reiht sich an Abenteuer, dazwischen findet Kollege Lancelot noch seinen Mann, Prinz Herbert, und Artus endlich seine Frau, die Fee aus dem See.

Das ist natürlich, wie alle Monty-Python-Fans wissen, purer Nonsens und doch mehr: ein Sittenbild, das keine Tabus kennt. Man muss den inkorrekten, räudigen Witz der legendären englischen Komikertruppe schon mögen, um mit dieser Art von Humor etwas anfangen zu können. Am Sonntag, bei der Premiere der irrwitzigen Musical-Persiflage von Eric Idle und John Du Prez im Salzburger Landestheater, war das keine Frage: Alle liebten die "Ritter von der Kokosnuss". Standing Ovations und im Chor natürlich "Always Look on the Bright Side of Life" (obwohl der Song nicht aus den Kokosnuss-Rittern stammt).

Und es ist ja auch eine perfekte Show, die Regisseur Andreas Gergen und sein Team da auf die eher schmalen Bretter wuchteten. Dazu spielt man nah ans Publikum ran, weil der Platz über und im Orchestergraben zusätzlich als Aktionsfläche dient und die "Band" des Mozarteumorchesters unter ihrem im Genre erfahrenen Leiter Peter Ewaldt hinter der Burgwand "versteckt" ist und nur von Fall zu Fall nach vorn gedreht wird. Bühnenbildner Court Watson weiß, wie man so ein Ding effektvoll baut, Kostümdesignerin Conny Lüders schöpft aus dem Vollen ihrer Fantasie, die über Hunderte von (Ver-) Kleidungsstücken gebietet, Choreografin Kim Duddy bewegt die Körper und Beine ihrer kleinen Crew mit allem nötigen Schwung.

Aber in einem Musical sollte man ohnedies nicht unterscheiden können, wer welche Spezialaufgaben zu erfüllen hat. Alle müssen alles können.

Solche Alleskönner sind sicherlich die Stars, Uwe Kröger als Artus und Pia Douwes als die Fee aus dem See, und sie enttäuschen die Erwartungen nicht. Marco Dott aus dem Ensemble kennen wir ohnehin auch zur Genüge und loben ihn also wieder für seine Vielseitigkeit und Wendigkeit, aber auch Sascha Oskar Weis als Lancelot und andere und Axel Meinhardt als Sir Bedevere und andere sind präzise auf allen ihnen zugewiesenen Posten.

Marc Seitz als schmächtiger Sir Robin, Elliott Carlton Hines als klappernder Patsy und Julian Looman als blonder Recke Galahad (und etliche andere) haben Spaß an der groben, manchmal auch feineren Parodie. Es macht jedenfalls etwas her, dieses "Spamalot", und viel kräftigen, um nicht zu sagen ohrenbetäubenden Lärm nebenbei.

Nach dem eher soften Musical "Annie" in der vergangenen Saison lassen hier einfach alle - ja, das darf man angesichts der Monty-Python-Deftigkeiten so sagen - die Sau raus. Nennen wir es einen Volltreffer. Wetten, dass das Salzburger Publikum die zwei Dutzend Vorstellungen bis März stürmen wird? Kleine Anmerkung eines Beckmessers, mit Verlaub, zum Beschluss trotzdem: Manchmal sehnt man sich jetzt doch wieder nach einer guten (und es gibt viele gute und auch intelligente!), alten Operette . . .

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