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Viel Beifall für Schmiedleitners "Götterdämmerung"

Mit einer bildgewaltigen Inszenierung von Wagners "Götterdämmerung" hat der österreichische Regisseur Georg Schmiedleitner am Nürnberger Staatstheater seinen "Ring des Nibelungen" vollendet.

Viel Beifall für Schmiedleitners "Götterdämmerung"
Viel Beifall für Schmiedleitners "Götterdämmerung"

Bei der Premiere am Sonntagabend erhielten der Theatermann und Orchesterchef Marcus Bosch dafür zwar viel, aber eher höflichen Beifall.

Seine ersten drei Teile der Opern-Tetralogie hatte das Nürnberger Publikum weitaus enthusiastischer gefeiert. Schmiedleitner sparte bei der Inszenierung nicht mit aktuellen Anspielungen. Die Burg des intriganten Neureichen-Clans der Gibichungen verlegte er in eine durchgestylte Konzernzentrale. Das über der Bühne schwebende überdimensionale G glich verdächtig dem Google-G. In eine Betriebsfeier lässt er Bootsflüchtlinge stolpern. Und Obdachlose werden von den übermächtigen Konzernen geradezu zerquetscht.

Mit der Welt moderner Medien spielte Schmiedleitner in der zentralen Schlussszene, in der Siegfrieds Tod den sich schon länger abzeichnenden Zusammenbruch des Götterkosmos besiegelt. Statt des "üblichen Feuerzaubers" ließ der Theatermann Siegfrieds Witwe Brünnhilde die Vision einer neuen, besseren Welt entwerfen - und diese aus der Opernvorstellung heraus live in die Welt twittern - Reaktionen der Netzgemeinde einkalkuliert.

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