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Bregenzer Festspiele
22.07.2015

Wenig Zauber um Turandot auf der Bregenzer Seebühne

Ein chinesischer Drache und eine Terrakotta-Armee gehören zur neuen "Turandot"-Produktion in Bregenz.
2 Bilder
Ein chinesischer Drache und eine Terrakotta-Armee gehören zur neuen "Turandot"-Produktion in Bregenz.
Foto: Ralf Lienert

Marco Arturo Marelli inszeniert in Bregenz Giacomo Puccinis Werk konventionell. Die Produktion scheint eher für ein Opernhaus geeignet. Sie verschenkt wesentliches Potenzial.

Schon im Vorfeld der Premiere deutete der Regisseur Marco Arturo Marelli an, dass er mit den Bregenzer Dimensionen seine liebe Not hat: „Auf der Seebühne kann man psychologische Details nicht so herausarbeiten, wie man möchte“, meinte er. Marelli, für den Giacomo Puccinis letzte Oper vor allem psychologische Fragen aufwirft, stand somit vor einem schwer lösbaren Problem. Dass ihn die neue Intendantin der Bregenzer Festspiele, Elisabeth Sobotka, zur Regie auch mit dem Bühnenbild beauftragt hatte, macht die Sache nicht einfacher.

Man wird beim Betrachten dieser Turandot einfach die Vermutung nicht los, dass Marelli sie letztlich wie für ein Opernhaus konzipiert hat. Den riesigen umgebenden Raum der Seebühne, die Natur, das Wasser, die Weite des Himmels: Er will sie nicht nutzen, sondern versucht, sie sogar auszublenden.

Damit verschenkt er ein wesentliches Bregenzer Potenzial, das zugegebenermaßen auch das Risiko der Zerfaserung und Ablenkung birgt: den spektakulären Schauplatz Bodensee. Marelli geht auf Nummer sicher, gibt seinen Darstellern eine Plattform und eine Drehbühne. Die ganze orangerote Chinesische Mauer samt zweier Türme bleibt ansonsten weitgehend unbespielte Kulisse.

Puccini starb noch vor der Vollendung seines Werks

Dreimal hat der Schweizer Regisseur schon die Turandot inszeniert. Er befragte intensiv das Libretto, das verglichen mit denen anderer Repertoire-Opern einigermaßen nachvollziehbar ist. Zwei Fragen interessierten ihn besonders: Was verbirgt sich hinter der Mordlust der Turandot? Und: Was kann ihren Eispanzer sprengen? Eine Antwort hat Puccini nicht geliefert – er starb ja vor Vollendung des Werks.

Vereinfacht gesagt geht es in dieser Oper um den Kampf der Geschlechter. Die Waffen sind einerseits Grausamkeit, andererseits Liebe – wobei nicht automatisch derjenige der Sieger ist, der überlebt. Als wahre Heldin der Geschichte hat Puccini die Sklavin Liù angelegt – in der Premiere berührend gespielt und gesungen von Guanqun Yu.

Mit Giacomo Puccinis Oper "Turandot" startetet die Bregenzer Festspiele am Mittwoch in ihre 70. Saison.
Foto: Ralf Lienert

Ihren Opfertod stirbt sie aus Liebe. Tatsächlich gibt es eine Parallele zur Biografie des Komponisten: Die 16-jährige Krankenpflegerin Puccinis nahm sich das Leben, nachdem sie von seiner Ehefrau öffentlich als Hure beschimpft worden war. Diese Entsprechung ist für Marelli so deutlich, dass er Puccini selbst ins Stück einbaut: Er lässt ihn vom Krankenbett aus erzählen und in die Rolle des Calaf schlüpfen, der am Ende Turandot gewinnt.

Zuvor jedoch wird noch ein Freier geköpft, zwei alte Herrscher beklagen die Tragik ihrer Nachkommen, drei Minister ordnen in etwas ermüdender Ausführlichkeit die Hinrichterei, derer sie überdrüssig sind. Und Calaf und Turandot duellieren sich in einem tödlichen Rätselspiel.

Diese Schlüsselszene gehört zu den wenigen intensiven Momenten dieses Opernabends – weil Gesang, Schauspiel und Orchestermusik einander befruchten und gemeinsam glaubhaft erzählen, was Furcht, was Sehnsucht, was Zorn, was Verzweiflung ist. Die Wiener Symphoniker unter Leitung von Paolo Carignani sowie die Solisten Mlada Khudoley (Turandot) und Riccardo Massi (Calaf) entfalten in ihrer dynamischen Interpretation des Duetts elektrisierende Spannung.

Der Grundansatz von Regisseur Marelli geht nicht auf

Auch bei der Bregenzer Turandot ist es in erster Linie die farbige und dramatische Musik Puccinis, die die ganz großen Gefühle formuliert. Lichtspiele auf der Bühne unterstreichen die Stimmungen. Wenig Wirkung entfalten dagegen naheliegende China-Symbole und China-Klischees: Fahnen, Bänder, Schriftzeichen. Sie bleiben – wie Feuershow, Kampfkunst, vielköpfige Terrakotta-Armee und kolossale Mauer – nur Dekoration.

Der Grundansatz Marellis, das Erfassen des Stoffs durch räumliches Fokussieren zu erleichtern, geht nicht auf. Das Publikum sitzt einfach zu weit weg. Es sieht die Masken der Statisten nicht, es erkennt erst mit Verzögerung die in Glasbehältern aufbewahrten Köpfe der Hingerichteten. Und dass vor jedem Messerhieb die Waffe sekundenlang in alle Richtungen hergezeigt wird, wirkt ziemlich unbeholfen.

Nur einmal findet Marelli eine Geste, die das Geschehen optisch angemessen auf die Seebühnen-Dimension überträgt: Als das schematisierte Gesicht der geschundenen Ahnin Turandots als große Projektion erscheint, sich verändert, verfremdet, von Flammen verzehrt wird und in Stücke zerfällt. Ein poetisches, ergreifendes Bild.

Die 7000 Premieren-Besucher spendeten auch diesem Spiel auf dem See viel Applaus. Sie hatten eine konventionelle Opernproduktion erlebt – ohne am Ende sicher sein zu können, dass Marelli Antworten auf seine Fragen gefunden hatte. Was aber vor allem fehlte, waren Überraschungen, Inspiration. Diese Turandot entfaltet wenig Zauber. Nur einen Farbenrausch.

Turandot wird bis 23. August noch 25-mal auf der Seebühne gespielt. Karten gibt es unter 0043/5574/407-6.

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