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"El Juez": Standing Ovations für Jose Carreras im Tiroler Erl

Mit tosendem Applaus ging die Premiere von Christian Kolonovits' Oper "El Juez" im Festspielhaus im Tiroler Erl zu Ende.

"El Juez": Standing Ovations für Jose Carreras im Tiroler Erl
"El Juez": Standing Ovations für Jose Carreras im Tiroler Erl
"El Juez": Standing Ovations für Jose Carreras im Tiroler Erl
"El Juez": Standing Ovations für Jose Carreras im Tiroler Erl
"El Juez": Standing Ovations für Jose Carreras im Tiroler Erl
"El Juez": Standing Ovations für Jose Carreras im Tiroler Erl
"El Juez": Standing Ovations für Jose Carreras im Tiroler Erl
"El Juez": Standing Ovations für Jose Carreras im Tiroler Erl

Vor allem Star-Tenor José Carreras wurde am Samstagabend vom Publikum umjubelt und gefeiert. Rund drei Stunden dauerte die Vorstellung, die die Premierengäste im ausverkauften Festspielhaus sichtlich bewegte.

Mit packender Dramatik und herzzerreißender Tragik erzählt "El Juez" die Geschichte von den "gestohlenen Kindern", die den Eltern während der Diktatur von Francisco Franco (1939-1975) in Spanien entrissen wurden. Die Entführungen durch Nonnen und Ärzte erfolgten in erster Linie aus politischen Gründen. Die Söhne und Töchter nicht linientreuer Eltern sollten nach den Vorstellungen des Regimes erzogen werden.

Carreras übernahm die Titelrolle des Richters. Eine Figur, die ohne es zu wissen zwischen den Fronten steht. Mit großem Können brachte der Weltstar das tragische Schicksal des Richters, der selbst eines der verlorenen Kinder ist, auf die Bühne und rührte mit seiner Vorstellung den einen oder anderen Premierengast zu Tränen. Doch auch das restliche Ensemble, allen voran José Luis Sola, Sabina Puértolas und Carlo Colombara, trug zum Erfolg der Premiere bei.

Unter der musikalischen Leitung des Carreras-Neffen David Giménez präsentierte sich das Orchester der Tiroler Festspiele Erl in hervorragender Form. Mit Einflüssen aus Jazz, Rock und Pop spielten die Musiker eine dynamische Oper, die die Tragik der Geschichte mit jedem Ton aus dem Orchestergraben schallen ließ. Regie führte Emilio Sagi, für das Libretto zeichnete Angelika Messner verantwortlich.

Dynamisch präsentierte sich auch das Geschehen auf der Bühne. Mit Licht- und Videoprojektionen wurde immer wieder an die "verlorenen Kinder" erinnert. Der Chor und das Ensemble verwandelten die Opernbühne in wenigen Sekunden von einem ruhigen Kloster in ein Café mit einer aufgebrachten Menschenmenge.

Mit "El Juez" hatte Carreras im April im spanischen Bilbao nach mehr als acht Jahren Pause seine Rückkehr auf die Opernbühne gefeiert. In Erl, der zweiten Station der Oper des österreichischen Komponisten Kolonovits, wird es noch zwei weitere Aufführungen geben.

INFO: Weitere Aufführung am 12. und 15. August. Karten unter Tel. 05373/8100020; http://www.tirolerfestspiele.at)

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