Radamisto in Wien : Oboensüß und traumdeutungsbitter
Von Eleonore Büning
Lesezeit: 4 Min.
Das Leben ist kein Schokoladenkuchen. Jede Menge Messer und Gabeln wurden schon mal hineingerammt in diese halb vertilgte, halb zusammengeschmolzene kastenartige Geburtstagstorte, die auf langer Tafel prangt, als wir hereinkommen. Kein Vorhang. Die Bühne im Theater an der Wien steht offen, wir sind mitten im Spiel. Ist das nur ein großer, kalter Hund? Oder ist das eine Nachbildung von Gotham City? Oder von der Residenz des Armenierkönigs Radamisto, die demnächst dem Erdboden gleichgemacht wird, weil ihm sein Schwager, König Tiridate von Thrakien, den Krieg erklärt hat?
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