Wien/St. Margarethen - Nach den massiven Finanzproblemen der Oper im Steinbruch St. Margarethen im Vorjahr will die neue Intendantin Maren Hofmeister die Festspiele mit der Produktion "Tosca" als Auftakt neu positionieren. "Ich war vor einem halben Jahr das erste Mal im Steinbruch, ich stand dort und war fasziniert. Ich habe viele Bilder vor mir gesehen, was ich da inszenieren kann", sagte Hofmeister am Donnerstag.

Mit Puccinis Oper "Tosca", die ab 8. Juli im Römersteinbruch zu sehen sein wird, beginne eine "neue Ära" für die Oper St. Margarethen. Genaueres zur ihren zukünftigen Plänen wollte Hofmeister noch nicht verraten. Auch ob die Zusammenarbeit mit Regisseur Robert Dornhelm weitergehen werde, sei noch Thema laufender Gespräche. Zur Arbeit ihres Vorgängers Wolfgang Werner meinte sie, es sei "eine großartige Leistung, was er aus dem Steinbruch gemacht hat und dass er dort 20 Jahre lang Oper gemacht hat". Auch Dornhelm betonte: "Ich möchte mich bei den Vorgängern, den Leuten, die diesen Steinbruch belebt haben, bedanken."

Finanzielle Probleme ausgestanden

Aufgrund der Finanzprobleme und späteren Insolvenz der Opernfestspiele St. Margarethen war im September des Vorjahres unter Federführung des Steinbruch-Eigentümers Esterhazy Betriebe die Arenaria GmbH als neuer Veranstalter gegründet worden, um die Weiterführung des Spielbetriebes zu sichern. Die finanziellen Probleme seien nun ausgestanden. "Ich komme zu einem Neubeginn", meinte Hofmeister. Auch das Verhältnis zur Esterhazy Privatstiftung sei "hervorragend". "Es gibt uns die Möglichkeit, wunderbar zu arbeiten."

Die Aufbauarbeiten für die heurige Produktion "Tosca" sind in vollem Gange. In den Werkstätten von "Art for Art" im Wiener Arsenal wird derzeit am riesigen "Tosca-Engel" gearbeitet. Das 1.600 Quadratmeter umspannende Flügelkleid des 25,7 Meter hohen Engels wird die Bühne umspannen und sich für den ersten und zweiten Akt öffnen. Auf der unter den Flügeln befindlichen Videoleinwand sollen u.a. die Sänger größer zu sehen sein.

Glücklich über Team

Hofmeister zeigte sich glücklich über ihr Leading Team mit Regisseur Dornhelm, dem musikalischen Leiter Michael Güttler und Ausstatterin Amra Bergmann. Obwohl sie erst mit April als Intendantin zu dem Projekt kam, habe sie mit dem Engagement des Orchesters der Staatsoper Prag und des Philharmonia Chor Wien "einige Weichenstellungen vornehmen" können. Auch Dornhelm zeigte sich froh über seine Ansprechpartnerin, die ihm helfen werde, Entscheidungen zu treffen und sich in die aktuelle Produktion noch ausreichend einbringen könne: "Es steht noch viel Arbeit bevor. Gerade bei so einem Projekt entsteht die Geschichte erst beim Machen". (APA, 7.5.2015)