Damit will die Oper an den 200. Geburtstag und 130. Todestag des Komponisten erinnern, der von 1837 bis 1839 in Riga als Kapellmeister wirkte. Zugleich soll an die lange und reiche Wagner-Tradition in Riga angeknüpft werden. "Die Aufführung ist eine große Ehre für uns. Es gibt auf der Welt nur wenige Städte, die direkt mit dem Werk von Wagner verbunden sind", sagt Andrejs Zagars, Direktor der Lettischen Nationaloper.
Mit 24 Jahren kam Wagner im August 1837 in die damals zum Russischen Reich gehörende Metropole, um seine Stelle am städtischen Deutschen Theater anzutreten. Doch Schulden und Streit mit dem Theaterdirektor ließen ihn schon nach zwei Spielzeiten fluchtartig die Stadt verlassen.
Auf der Karriereleiter des jungen Komponisten war Riga dennoch eine wichtige Station. Dort begann er mit der Komposition seiner frühen Oper "Rienzi" und erhielt Anregungen für den architektonischen Aufbau des Festspielhauses in Bayreuth. Seine abenteuerliche Flucht von Riga mit dem Schiff nach London inspirierte ihn zudem zum "Fliegenden Holländer", der bereits im Mai 1843 in Riga - als zweiter Stadt nach Dresden - aufgeführt wurde. Die Lettische Nationaloper wiederum ging 1919 mit einer Aufführung von "Der Fliegende Holländer" in ihre erste Saison im heutigen Opernhaus.
"An einer 'Ring'-Produktion in einer Stadt beteiligt zu sein, in der Wagner selbst als Kapellmeister tätig war, ist etwas ganz Außergewöhnliches", sagt Meister, der Chefdirigent des ORF-Radio Symphonie Orchesters Wien ist, der Nachrichtenagentur dpa. Auch an der Oper bereitete man sich intensiv auf die "Aufführung des Jahrhunderts" und das "mit Abstand anspruchsvollste Projekt in der Geschichte der Lettischen Nationaloper" vor, wie es Operndirektor Zagars umschreibt.