Opernfestival Aix :
Lass mich ihn berühren, deinen Leib

Von Anja-Rosa Thöming
Lesezeit: 4 Min.
Elsa Dreisig als Salome (Mitte) zwischen John Daszak (Herodes) und Angela Denoke (Herodias).
Vom lyrischen Mozart-Sopran zur hochdramatischen Strauss-Sängerin: Elsa Dreisig ist mit „Salome“ in Aix-en-Provence dieser Schritt gelungen. Befremdlich dagegen bleibt Mozarts „Idomeneo“.

Richard Strauss’ einaktige Oper „Salome“ nach dem Drama von Oscar Wilde leuchtet bei der Aufführung im Grand Théâtre de Provence. Klangfarben, die er neu aus der Partitur herausgehört hat, macht der Dirigent Ingo Metzmacher in überwältigender Klarheit mit dem Orchestre de Paris auch für das Publikum erfahrbar. In aufwühlendem Kontrast dazu betont die Regisseurin Andrea Breth auf der Bühne Dunkelheit, Nacht, ja Apokalypse. Bühnenboden und Wände sind schwarz, später aus einem schmutzigen Weiß. Herodes’ finaler Befehl „Man töte dieses Weib!“ kommt aus völliger Schwärze.

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