Pfingstfestspiele in Salzburg :
In dieser Rolle zeigt sie ihren ganzen Spielwitz

Von Gerald Felber
Lesezeit: 4 Min.
Cecilia Bartoli als Rosina, Alessandro Corbelli als Bartolo
Mit der Rosina im „Barbier von Sevilla“ begann ihre Karriere: Bei den Pfingstfestspielen in Salzburg kehrt Cecilia Bartoli zu ihren Anfängen zurück.

Wenn der Pianist Javier Perianes, selbst Andalusier, südspanisch inspirierte Stücke von Manuel de Falla, Enrique Granados und Isaac Albéniz spielt, am beeindruckendsten in jenen stilleren Episoden, wo eine süß angemüdete, staubig hitzestille Atmosphäre die Töne dämpft; oder wenn die Flamenco-Matriarchin María Pagés mit ihrer Compagnie eine wild-schmerzliche, dabei streng ritualisierte und hier rein weiblich vermittelte Erotik zelebriert – dann rückt Sevilla ganz nahe: jene Stadt, die im sechzehnten Jahrhundert eine der größten und durch den spanischen Überseehandel auch reichsten der Welt war. Die damaligen Prägungen, eine ebenso exquisite wie explosive Mischung von Geschäftsgeist und Sendungsbewusstsein, rauschhafter Lebenslust und demütiger Frömmigkeit, wirken bis heute in Stadtbild und Geist der Kommune weiter.

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