Donizetti in New York :
Das Mädchen aus dem stählernen Nordosten

Lesezeit: 7 Min.
Hillbilly-Elegie für junge Liebende: Edgardo (Javier Camarena) und Lucia (Nadine Sierra) träumen sich im selbstgemachten Erinnerungsbild nach oben, in den Himmel über ihrer kleinen Stadt.
Der Regisseur Simon Stone verlegt an der Metropolitan Opera New York Donizettis „Lucia di Lammermoor“ in die Industrieruinen des amerikanischen Rostgürtels und erzählt viel über die USA der Gegenwart.

Sir Walter Scott war der intellektuelle Schutzpatron der „Quarterly Review“, die sein Verleger John Murray 1809 gründete, um der „Edinburgh Review“ ihr Monopol auf Literaturkritik zu nehmen. In der sieben Jahre älteren Zeitschrift demonstrierten Musterschüler der Philosophen der schottischen Aufklärung ihren Freiheitssinn durch den Willen zum Verriss, unter einem lateinischen Motto, wonach der Richter verdammt wird, der den Schuldigen freispricht. Für den anonymen Rezensenten der „Quarterly Review“, der 1821 die neuesten Romane des produktiven Scott auf den Schreibtisch bekam, dürfte es Ehrensache gewesen sein, an diesen Prosaepen, die nach inzwischen bewährtem Schema ihre Stoffe dem großen Gang der britischen Gesellschaftsgeschichte entnahmen, im Kleinen auch etwas auszusetzen.

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