Vivaldi in Stuttgart :
Nicht gleich den Kopf verlieren!

Von Philip Schäfer
Lesezeit: 3 Min.
Holofernes, ein Mann mit der Stimme einer Frau: Stine Marie Fischer (Mitte) mit dem Frauenchor der Staatsoper Stuttgart
Im Oratorium „Juditha triumphans“ sind von Antonio Vivaldi für alle Gesangsrollen Frauen verlangt. An der Staatsoper Stuttgart wird das zum Anlass, um über Feminismus nachzudenken.

Kurz bevor der Vorhang fällt, wird in Stuttgart noch der Bühnenboden gewischt. Die kleine Hommage an die schwäbische Kehrwoche beseitigt die blutigen Folgen einer berühmt gewordenen Enthauptung: Die jüdische Freiheitskämpferin Judith tötet den schlafenden assyrischen Feldherrn Holofernes mit dessen eigenem Schwert. Die Szene ist insbesondere aus der bildenden Kunst bekannt, durch solch schonungslos explizite Darstellungen wie jene von Caravaggio oder Gentileschi.

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