„Rosenkavalier“ in München :
Ein sonderbar Ding

Von Stephan Mösch
Lesezeit: 4 Min.
Marlies Petersen (links) als Marschallin und Galeano Salas (rechts) als Sänger.
Erfundene Wahrheit: Nach fünfzig Jahren beschert Barrie Kosky Münchens Staatsoper einen neuen „Rosenkavalier“. Marlis Petersen debütiert dabei eindrucksvoll als Marschallin.

Sagen wir es mit einem Wort aus Hofmannsthals Libretto: Ein „rechter Rührnichtan“ des Repertoires war er, der Münchner „Rosenkavalier“, fast fünfzig Jahre lang. Seit dem 20. April 1972 prangten regelmäßig Jürgen Roses dem Schlösschen Amalienburg nachempfundene Räume auf der Bühne des Nationaltheaters. Sie wurden so ikonisch wie die Inszenierung von Otto Schenk. Und Carlos Kleiber, der das Stück in München oft dirigierte, war ohnehin eine Legende. Es hat also eine besondere Logik, wenn Nikolaus Bachler in seiner letzten Spielzeit vor allem Stücke neu ansetzt, die vor Ort uraufgeführt wurden („Idomeneo“, „Tristan“, „Lear“) und dabei den „Rosenkavalier“ augenzwinkernd eingemeindet.

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