Marina Abramović als Callas : Höllenfahrt der Göttin
Von Laszlo Molnar
Lesezeit: 4 Min.
Sieben Tode? Unzählige Tode waren es, die sie sterben musste in ihren großen Rollen, an den großen Opernhäusern: Maria Callas, die Primadonna assoluta des zwanzigsten Jahrhunderts. Nach jedem Tod brandete Beifall auf, das Publikum jubelte. Der Tod, das war ihre große Bühne. Ihr eigener Tod hingegen, am 16. September 1977 in ihrem Appartement in der Avenue Georges-Mandel Nr. 36 in Paris, war ein einsamer, ein stiller Tod. Im Radio und im Fernsehen wurde nüchtern ihr Ableben verkündet, als sei dies eine Allerweltsnachricht. Die Callas hatte sich zu ihrer Lebenszeit schon zur Legende gemacht, sich damit dem wirklichen Leben entzogen. Was war ihr, Maria, geblieben vom wirklichen Leben?
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