Innsbrucker Festwochen :
Rauschgoldengel als irdische Bengel

Von Werner M. Grimmel, Innsbruck
Lesezeit: 3 Min.
Ramiro Maturana und Dioklea Hoxha in „L'empio punito“
„L’empio punito“ von Alessandro Melani, 1669 uraufgeführt, ist die erste Oper nach dem Don-Juan-Stoff aus Spanien. In Innsbruck ist sie Anlass für ein Fest, bei dem man sich auf hohem Niveau amüsieren kann.

Seit die Figur des mythischen Frauenhelden und Draufgängers Don Juan zu Beginn des siebzehnten Jahrhunderts die Theaterwelt aufgemischt hat, geistert sie durch die europäische Literatur- und Musikgeschichte. Die erste Dramatisierung des Stoffs wird dem spanischen Mönch und Autor Tirso de Molina zugeschrieben. Fortan hat die Geschichte vom skrupellosen Verführer und Betrüger, der schließlich vom „steinernen Gast“ zur Strecke gebracht wird, immer wieder zu neuen künstlerischen Bearbeitungen gereizt. Auf die Opernbühne kam sie erstmals 1669 in Rom. „L’empio punito“ („Der bestrafte Frevler“) heißt das Dramma per musica von Alessandro Melani (1639 bis 1703), das den gewaltbereiten Wüstling unter dem Namen Acrimante am Hof eines antiken Phantasie-Mazedoniens sein Unwesen treiben lässt.

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