„Rigoletto“ in Bregenz :
Ein tolles Spektakel, ganz ohne Kitsch

Von Werner M. Grimmel
Lesezeit: 4 Min.
Die Freiluftbühne am Bodensee mit der Kulisse für „Rigoletto“
Populär, aber klug: Die Bregenzer Festspiele eröffnen mit Giuseppe Verdis „Rigoletto“ auf der Seebühne und Jules Massenets „Don Quichotte“ im Festspielhaus.

Noch bevor das Publikum auf den rund siebentausend Plätzen der Zuschauertribüne zur Ruhe gekommen ist, klettert ein Zirkusartist auf den Scheitel eines Riesenkopfes in der Mitte der gigantischen Spielfläche, begrüßt mit italienischem Akzent die werten Gäste, rasselt in lustig-vielsprachigem Kauderwelsch allerhand Angaben zur bevorstehenden Show herunter und gibt dann großspurig die Manege frei für Giuseppe Verdis „Rigoletto“. Mit der Seebühnenproduktion dieser Oper sind die 74. Bregenzer Festspiele jetzt eröffnet worden. Philipp Stölzl, bekannt als Filmregisseur und Produzent von Musikvideos für Pop- und Rock-Größen, lässt Verdis düsteres Drama um den buckligen Hofnarren im Zirkus spielen. Der ausschweifende Renaissance-Herzog von Mantua mutiert zum Direktor, die Titelfigur zum Clown. Aus den Höflingen werden Gaukler, Seiltänzer, Zauberkünstler und Spaßmacher, ein buntes quirliges Völkchen, das permanent auf der ganzen Szenerie herumwimmelt.

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