Umjubelte Premiere der „Meistersinger“

Es war ein Osterfestspielauftakt, der fast keine Wünsche offen ließ: Das Publikum jubelte nach Richard Wagners „Meistersingern von Nürnberg“ im Großen Festspielhaus und feierte den Dirigenten Christian Thielemann.

Ein derartiges Gesangsensemble wie in diesen „Meistersingern“ ist selbst für Festspiele außerordentlich: Allen voran Georg Zeppenfeld als äußerst einfühlsamer Hans Sachs, dazu Klaus Florian Vogt als strahlender Walther vor Stolzing und Adrian Eröd als in seiner Liebessehnsucht und in seiner Kunstambition erbärmlich scheiternder Beckmesser - sie geben die Qualität für das gesamte Ensemble vor.

Osterfestspiele, Die Meistersinger von Nürnberg, Klaus Florian Vogt

ORF

Klaus Florian Vogt in seiner Rolle als „Walther von Stolzing“ und Jacquelyn Wagner als „Eva“

Dirigent Christian Thielemann wollte im Orchester - die Sächsische Staaskapelle folgte ihm bereitwillig - und auf der Bühne einen schlanken, stets durchhörbaren Ton. Wagners Musik sollte in ihrer Vielschichtigkeit hörbar sein, das ist ein feines und witziges musikalisches Konversationsstück fern von Wagner-Pomp.

Thielemann und die „Meistersinger“

Im Zentrum der heurigen Osterfestspiele steht Richard Wagner. Am Samstag feierten „Die Meistersinger von Nürnberg“ Premiere.

Die Figuren werden nicht nur musikalisch, sondern auch von der Regie unter Jens-Daniel Herzog facettenreich gezeichnet. Eher störend hingegen erscheint die Idee, die Oper in Teilen auch als „Theater auf dem Theater“ anzulegen. Doch insgesamt sind diese „Meistersinger von Nürnberg“ die reinste Freude und - trotz der Länge des Werks - geistreiche Unterhaltung.

Eva Halus, salzburg.ORF.at