Braunschweig. . Dirk Schmeding inszeniert „Die Passagierin“ am Staatstheater Braunschweig als Überlebensstudie von Opfern und Tätern.

Eben noch waren wir auf einem Luxusdampfer mit Kellnern und vornehm gekleideten Passagieren, da öffnen sich unter Bläsersignalen die Bodenplanken, und aus den Kellern der menschlichen Gewissen tauchen jene Ermordeten wieder auf, von denen zur Spielzeit der Rahmenhandlung der Oper „Die Passagierin“ 1959 keiner mehr etwas wissen wollte. Aus dem Off tönen immer wieder die dunklen Chöre derer, die dem Tod an der „Schwarzen Wand“ entgegenziehen. Eine schaurige Szene. Wie zum Jüngsten Gericht.

Regisseur Dirk Schmeding macht die Überfahrt der Kriegsüberlebenden in eine neue Wohlstandszeit mit dem Gepäck der Geschichte am Staatstheater Braunschweig zu einem packenden Seelendrama.