Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Die Frage nach der Sinnhaftigkeit blieb unbeantwortet

Von Michael Wruss, 18. Februar 2019, 00:04 Uhr
Die Frage nach der Sinnhaftigkeit blieb unbeantwortet
Christian Gerhaher als Elias Bild: APA

Theater an der Wien: szenische Umsetzung von Mendelssohn-Bartholdys "Elias" musikalisch fein, aber mit zu wenig Handlung.

Es mag reizvoll sein, Oratorien szenisch umzusetzen. Felix Mendelssohn-Bartholdys "Elias" ist dafür wie geschaffen. Das Theater an der Wien setzte am Samstag eine lange Tradition fort und engagierte Calixto Bieito für eine szenische Interpretation. Bei genauer Betrachtung gibt es aber keine wirkliche Handlung. Elias ist einer der vielen Menschen, die sich auf der Bühne tummeln, aber keiner, von dem man annehmen würde, dass er etwas Besonderes sei. Ein Revolutionär aus dem Volk, der seine psychische Belastbarkeit kennt und seine Depression im zweiten Teil gehörig ausleben darf. Dennoch könnten die Bilder (Bühne: Rebecca Ringst, Kostüme: Ingo Krügler) zu jedem Stück passen, regten weder auf, noch brachten sie einen anderen Blick auf dieses Stück.

Dafür brillierte das ORF-Radio-Symphonieorchester Wien unter Jukka-Pekka Saraste, der eine romantische Lesart anschlug und die historisierenden filigran-polyphonen Abschnitte breit und bisweilen pompös inszenierte. Solange das derart überzeugend geschieht, muss es mehr als recht sein. In dieses doch dichtere Klangkonzept fügte sich der Arnold Schoenberg Chor (Erwin Ortner) blendend ein, anders wäre ein sinnvolles Durchkommen bei dem immer wieder rumorenden Bühnengeschehen nicht möglich gewesen. Wie immer eine großartige Leistung dieses herausragenden Vokalensembles.

Christian Gerhaher hat die Partie des Elias im kleinen Finger und weiß auch abseits des mehr oder weniger packenden Regiekonzepts seine stimmliche Persönlichkeit perfekt einzubringen und gestaltet einen wortdeutlichen, stimmlich an die Grenzen gehenden Elias, der genau jenen bisweilen hochpolitischen Zuschnitt hat, den Mendelssohn beabsichtigt hatte. Maria Bengtsson (Witwe), Kai Rüütel (Engel) und Carolina Lippo (Seraph) waren nicht nur solistisch ideal besetzt, sondern musizierten auch ein stimmiges Engelsterzett. Maximilian Schmitt (Obadjah), Ann-Beth Solvang (Königin) sowie das restliche Ensemble überzeugten.

Fazit: Ein musikalisch rundum feiner Abend, bei dem sich aber die Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit der szenischen Umsetzung eines Oratoriums nicht erschloss.

mehr aus Kultur

Auktion: Wird Klimts "Fräulein Lieser" zum Millionen-Deal?

Seebühne am Wolfgangsee: "Hier kann jeder ein Heiliger werden"

Franz Welser-Möst, der Weltstar ganz nah

OÖN-Gesundheitstour: Heute ist "Tag der Wechseljahre" in Steyr

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen