Konwitschnys „Idomeneo“ :
Poseidon liebt keine U-Boote

Von Lotte Thaler
Lesezeit: 4 Min.
Wenn Mozarts Kreta plötzlich zu Hawaii wird: „Idomeneo“, inszeniert von Peter Konwitschny in Heidelberg.
In Heidelberg macht Peter Konwitschny bei seiner Inszenierung von Wolfgang Amadeus Mozarts ernster Oper „Idomeneo“ manchen Spaß zu viel. Dann aber kommt das dicke Ende.

Seinen aufrechten Gang hat der Mensch auf deutschsprachigen Opernbühnen längst eingebüßt. Er liegt, kriecht, kopuliert, wälzt sich beim Singen am liebsten vom Rücken auf den Bauch, vom Bauch auf den Rücken und stirbt alsbald. Sollte er doch einmal stehen, greift er unvermittelt zur Maschinenpistole und ballert zielgerichtet in die Runde. Mag sein, dass der Mensch von heute nur noch als Groteske akzeptabel ist, aber Mozartarien singt er dabei sicher nicht. Irgendetwas muss Peter Konwitschny, der jetzt Wolfgang Amadeus Mozarts opera seria „Idomeneo“ in Heidelberg inszenierte, also übersehen haben.

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