Joyce DiDonato in München :
Klingende Perlenketten, aber phänomenal teilchenbeschleunigt

Von Jürgen Kesting
Lesezeit: 5 Min.
Sängerin der Superlative und zugleich verblendete Herrscherin: Joyce DiDonato als Semiramide.
Joyce DiDonato, die Königin des Belcanto, ist jetzt triumphal in München zu erleben: in Gioacchino Rossinis virtuosem Melodrama „Semiramide“.

Es sei beklagenswert, schrieb Honoré de Balzac, „dass die vulgäre Masse die Musiker gezwungen hat, die Äußerungen ihrer Kunst an Worte zu heften. Aber leider ist es richtig: Sie würden sonst von der Masse nicht verstanden werden. Die Koloratur ist daher das Einzige, was den Freunden der absoluten Musik noch geblieben ist.“ All denen, die sich dieser „höchsten Ausdrucksform der Kunst“ zu erfreuen wissen, hat die Bayerische Staatsoper jetzt das denkbar üppigste Geschenk gemacht: mit einer neuen Produktion von Gioacchino Rossinis ernster Oper „Semiramide“, die 1824 am Münchner Cuvillié-Theater die deutsche Erstaufführung erlebt hatte, aber hierzulande heute eine Rarität ist, der man nur alle Jubeljahre begegnet.

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