Als wärs ein spanisches Gemälde
Schön sieht sie aus, die neue Inszenierung von «Don Carlo» im Zürcher Opernhaus. Schön gesungen wird auch. Von allen – ausser von Don Carlo.
Im richtigen Leben möchte man mit der Prinzessin von Eboli ja lieber nichts zu tun haben. Aber auf der Bühne, dargestellt von Vesselina Kasarova bei ihrem Rollendebüt, ist sie eine Wucht. Aggressiver ist wohl noch nie ein Fächer geöffnet worden, nie haben die Girlanden in ihrem sarazenischen Lied selbstverliebter gewirkt als hier. Herrisch, hämisch, berechnend wirkt sie in jedem einzelnen Ton, in jeder Geste, jedem Blick.