Teatro Massimo auf Sizilien :
Oper ist ein Labor

Von Thilo Komma-Pöllath
Lesezeit: 8 Min.
Palermos Opernhaus Teatro Massimo
In Palermo verwandeln der Musikdirektor Omer Meir Wellber und der Bürgermeister Leoluca Orlando das Teatro Massimo in ein Bollwerk der Zivilgesellschaft gegen die Mafia. Und für eine humane Flüchtlingspolitik.

„Non vi lascia- mo senza musica“ steht auf dem großen weißen Banner über den berühmten Treppen des Hauptportals, die von zwei mächtigen bronzenen Löwen flankiert werden, fünf Worte, die das besondere Verhältnis zwischen den Palermitanern und ihrem Opernhaus bezeugen, gerade jetzt in der Pandemie. „Wir lassen euch nicht ohne Musik zurück“, so könnte man den Krisenslogan des Teatro Massimo übersetzen. Es ist Ende Januar, gerade wurde die sizilianische Metropole wieder als „zona rossa“ stillgelegt, Restaurants und Bars haben geschlossen, nie zuvor hat man Palermos Straßen so menschenleer erlebt. Wer sein mitgebrachtes Essen auf einer Parkbank vor dem Massimo verzehren will, wird von der Polizia Municipale freundlich, aber in Mannschaftsstärke vom Platz begleitet.

Ohne Abo weiterlesen
Dies ist kein Abo. Ihre Registrierung ist komplett kostenlos, ohne versteckte Kosten.
Oder 3 Monate für 1 € pro Monat Zugang zu allen FAZ+ Beiträgen erhalten und immer aktuell informiert bleiben.