Kammeroper: Keine Eingliederung in Theater an der Wien

Kammeroper Keine Eingliederung Theater
Kammeroper Keine Eingliederung Theater(c) AP (LILLI STRAUSS)
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Eine Lösung für die von Finanzproblemen geplagte Wiener Kammeroper zeichnet sich ab. Man will mit dem Theater an der Wien kooperieren, aber es soll keine Eingliederung geben.

Die Umrisse einer Zukunft der Wiener Kammeroper zeichnen sich ab, Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) will demnächst eine Lösung präsentieren. Dem Vernehmen nach soll das Konzept eine zentrale Einbeziehung der freien Szene beinhalten, aber auch das Theater an der Wien als Kooperationspartner. Eine Angliederung der Kammeroper an das Opernhaus an der Wien ist hingegen derzeit wohl vom Tisch. Die Neuaufstellung der Bühne in der Inneren Stadt solle nach wenigen Jahren auf ihre Tauglichkeit hin evaluiert werden.

Im Ressort von Kulturstadtrat Mailath-Pokorny möchte man die APA-Informationen derzeit nicht kommentieren. Man stehe kurz vor einer Lösung und werde diese, wenn es so weit sei, präsentieren.

Ministerium zieht sich zurück

Die Kammeroper hatte in den vergangenen Monaten bereits einen Teil der Mitarbeiter aufgrund der finanziellen Situation gekündigt. Das Kulturministerium zieht sich ab 2012 aus der Förderung des Hauses zurück, die Unterstützung durch die Stadt Wien in Höhe von 700.000 Euro ist für das kommende Jahr allerdings gesichert.

Als einer der möglichen, stets genannten Kooperationspartner der freien Szene gilt die Neue Oper unter ihrem Leiter Walter Kobera. "Ich werde zwar genannt, aber es ist nicht so, dass man sich schon zusammengesetzt hätte, um eine Grundstruktur zu entwickeln", berichtete der Musiktheatermacher. Dabei müssten im breiteren Ansatz die Strukturen auf Wiener Ebene für zeitgenössische Oper analysiert werden. So fehle mittlerweile die Möglichkeit für junge Sänger, sich zu entwickeln, in Rollen auszuprobieren.

Bereits seit längerem fixiert ist, dass man sich 2012 für eine Produktion in der Wiener Kammeroper einmiete. Ein exklusives Engagement kann sich Kobera allerdings nur schwer vorstellen, zumal man sich in den vergangenen Jahren mit Spielortvarianten wie dem Semper-Depot oder der Ankerbrotfabrik einen Namen gemacht hat: "Das ausschließliche Spielen in der Kammeroper würde unserer derzeitigen Philosophie widersprechen."

Kobera zeigt sich grundsätzlich für Gespräche offen. Bei der Frage, ob er sich auch als einer von zahlreichen engen Kooperationspartner der Kammeroper sehen könnte, bleibt der Opernmacher jedoch skeptisch: "Je mehr an Bord sind, desto verwässerter wird das Profil."

(APA)

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