Weill-Musical erstmals in Österreich :
Die Liebesgöttin beim Friseur

Von Reinhard Kager
Lesezeit: 4 Min.
Sprich leise, wenn du von Liebe sprichst: Dionne Wudu als Venus
Reizend: Kurt Weills amerikanische Musical-Komödie „Ein Hauch von Venus“ wird an der Grazer Oper erstmals in Österreich gezeigt.

Das Klavier auf der Vorbühne ist umringt von US-amerikanischen Soldaten. Kein Wunder, denn ein Musicalstar gibt mitten im Zweiten Weltkrieg einen Song zum Besten: „Love In A Mist“, haucht Dionne Wudu, die Hauptdarstellerin in der späten österreichischen Erstaufführung von Kurt Weills „One Touch Of Venus“, mit sanfter Stimme ins Mikrofon und erinnert mit ihrer Frontperformance daran, dass ursprünglich Marlene Dietrich die Venus bei der Uraufführung 1943 in New York hätte singen sollen. Zugleich lässt dieser Prolog an der Oper Graz das Setting der Regisseurin Magdalena Fuchsberger erkennen, die „Ein Hauch von Venus“, so der Titel der deutschen Fassung, in der Entstehungszeit von Weills Musical Comedy, also kurz nach dem Eintritt der USA in den Weltkrieg, ansiedelt.

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