„Holländer“ in Hamburg : Ab in die Tüte!
Von Jan Brachmann
Lesezeit: 4 Min.
Man hat sie nicht gefragt, als sie noch kein Gesicht, ob sie leben wolle oder lieber nicht. Nun kämpft sie sich allein aus einem Riesensack, guckt die Welt an und denkt: Lieber nicht! Gesagt, getan: Sie steckt – es ist Senta, wie wir flugs begreifen – ihren Kopf schnurstracks zurück in den luftdichten Müllsack, ganz wie die wirklichkeitsmüden Lösungsmittelschnüffler, hält ihn im Nacken fest zu und begeht beim Erlösungsschluss der Ouvertüre zu Richard Wagners romantischer Oper „Der fliegende Holländer“ Diesseitsflucht. Schon im Vorspiel fasst Michael Thalheimer in seiner Inszenierung an der Hamburgischen Staatsoper alles zusammen: Senta schafft sich ab.
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